Mittwoch, 27. Juli 2016

Besuch der Domorgel in Verden an der Aller

Endlich nach 16 Jahren nur Kennen von CD und Bildern, Besuch der Domorgel in Verden bei Bremen, erbaut im Krieg 1916 von Furtwängler&Hammer-Hannover, als absolutes Zeugnis der Epoche der Spätromantik. Die Pneumatik "schleppt" in einigen Manualen ganz extrem, als "Ostdeutscher" der die Orgeln von Sauer und Rühlmann und Eule,die hier original erhalten sind, kennt, Wahnsinn. Da muss man wirklich dran üben um ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Spieltischkonzeption ist echt ausgewogen, ansprechend, und übersichtlich gehalten. Der Spieltisch wirkt gewaltig aber so simpel zu bedienen. Klanglich, bestechen die Einzelstimmen, jede einzelne Charakterspezifisch Intoniert, das es Einem einen kalten Schauer herunterlaufen lässt, wenn man Fernflöte 4' und Trompete harmonique 8'Oboe 8' Concertflöte 8' Fugara 8' und eigentlich alle Stimmen probiert. Ausintoniert, jede ist sich selber treu, aber im Gesamtklang stehen alle zusammen. Posaune 16´schiebt einen fast von der Orgelbank, Vox Celestis 8' lässt vom Klang und von der Schwebung her, keine Wünsche mehr offen- so muss es klingen!!! hier kommt man gerne wieder, bei so einem kompetent und freundlichen Kollegen. Tillmann Benfer.
Prospekt von Schulze/Paulinzella


Spieltisch von Furtwängler&Hammer 1916

Freistehend!

Christian am Spieltisch beim "Orgeltest"

Totale Domansicht nach West

Donnerstag, 14. Juli 2016

Orgeltour mit dem Kollegium aus Jüterbog

Die große Rühlmann-Orgel aus dem Jahr 1908 Op.300! in der Nicolaikirche zu Jüterbog soll nun endlich restauriert und klanglich zurückgeführt werden da sie "barockisiert" wurde. Hier wurde interessierten Persönlichkeiten der Gemeinde einmal angeboten auf den Geschmack der richtig tollen Klangintention zu kommen und auch technisch zu verstehen, was im Inneren ihrer Orgel geschieht. Besonderer Wert dieser Fahrt wurde gelegt auf kennen und verstehen lernen der extremen Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten zwischen "restauriert und verkommen"  "groß und klein" und "Original und umdisponiert". Die Stationen waren Op.317 -  Bj.1909 Bernsdorf; Op.180 - Bj.896 Herzberg/Elster Pressel Op.321 - Bj.1910 und Ogkeln Op.301 - Bj.1908 diese, gleich nach Jüterbog erbaute Kleinorgel. Abgerundet wurde alles durch ein geselliges Mittagessen und einem tollen Sektempfang auf der Orgelempore in Pressel. Bei uns organisierenden KMD Peter-Michael Seifried und mir, wurde ein dringender Wiederholungsbedarf deutlich gemacht, dem wir gerne nachkommen. Unsere Gruppengröße ist limitiert auf ca 20 Personen, damit alle die mit von der Partie sind, sich hautnah und persönlich angesprochen fühlen . Wer noch Bedarf hat, kann sich gerne an mich wenden, und auf eigene Faust dazugesellen oder wir arrangieren etwas . Einfach eine Email an : christian-widor@hotmail.de.

Herzberg/Elster Rühlmanns 2t größte erhaltene Orgel


Herzberg, am Spieltisch


Pressel bei Torgau, Sektempfang und Spass auf der Orgelempore!


Pressel "am Spieltisch"


Ogkeln bei Bad Schmiedeberg, eine Kleinstorgel von Rühlmann 1908


Ogkeln Op. 301


Kaffee und Eis  Gemütlichkeit hochleben lassen.


Pressel, Op.321 von Rühlmann - Klangvorstellungen vorstellen


Die Macher, KMD und Kantor in Jüterbog Peter-Michael Seifried und  Organist Christian Schmidt

Sonntag, 10. Juli 2016

Vorgestellt: FLEMMING Orgel aus 1787 in Grosswig bei Torgau

beim richtig orgelmusikalisch fitten und netten Kollegen Gerald Schneider zu Gast, hier kurz vorgestellt, die Orgel der Dorfkirche in Grosswig, erbaut von Johann Christian Friedrich Flemming (25.4.1745 - 9.12.1811) aus Torgau im Jahr 1787. Wirklich sehr ansprechend hergerichtet von der Mitteldeutschen Orgelbau Voigt GmbH. Nicht gleichstufig gestimmt, brilliant in den Aliquten, besticht dieses kleine Instrument und macht richtig Laune und Freude hier zu spielen.

Prospektansicht mit neuen Zinnpfeifen.

Spieltraktur

alte und neue Pfeifen Violoncello 8 im Pedal


Spielschrank.

Freitag, 8. Juli 2016

Mönchpfiffel Rühlmann Opus 397 aus dem Jahr 1919/20

Mönchpfiffel. Ort der Sagen und Legenden nahe Allstedt und Querfurt. "Der Mönch zu Mönchpfiffel" ist im 1890 gedruckten Buch "Deutsche Sagen" zu finden.
Neben dem ehemaligen Kloster dem heutigen Klostergut (www.moenchpfiffel.de) befindet sich eine kleine barocke Kapelle in der um 1920 die seitenspielige 2-manualige Rühlmann Orgel mit Brüstungsprospekt aufgestellt wurden ist. Bei meinem Besuch jetzt im Mai leider etwas mangelhaft spielbar aber Original und ein Zeugnis des Orgelbaues nach dem ersten Weltkrieg. Man bemerkt noch die Materialknappheit dieser Jahre an den Pfeifen und diversen und den Versuch auf technisch hohem Rühlmann-Standard zu arbeiten. (Zink-Prospekt und Gehäuse von Rühlmann.Große Metallpfeifen aus Zink.) Interessant ist hier bei der bescheidenen Größe die Disponierung im Manual 1 von Dolce8' Hohlflöte8' Principal8' Oktave4' und weiter im 2.Manual: Bordun8' Gambe8' Flauto amabilé4' und dann noch eine Unteroktavkoppel 2 - 1!!! Hier ist nix von Brillianz und strahlendem Orgelklang - sondern vielmehr - Voluminösität und kammermusikalische Grundtönigkeit zu hören.
seitlich stehender Spieltisch

Brüstungsprospekt

Innenansicht mit original Zinkprospektpfeifen der Firma Rühlmann-Zörbig