Sonntag, 30. Juli 2017

KRAHNE bei Lehnin Op.261 von 1905

1904 wurde im Dorf Krahne bei Kloster Lehnin die kleine Dorfkirche auf den Resten der Vorgängerinnen neu errichtet. Im Innenraum präsentieren sich Emporen, Altar und Orgelgehäuse im Stil des Neobarock.
Verblüffend gut gelungen, diese Imitation, zumal sich der ganze Raum noch fast im Zustand der Erbauungszeit befindet.
Innenraum von 1904
Nicht so das Instrument der Orgelbauanstalt Rühlmann, Zörbig. Es wurde beschnitten und klanglich misshandelt, aber immerhin so, das es nur durch sog. "abschneiden" der Pfeifen, rekonstriert werden kann. Intonatorisch rund und kraftvoll, effektvolle Einzelstimmen. Einfach Toll.
Orgelgehäuse 1904/05
Die Superoktavkoppel erledigt im vollen Werk den Rest. Ein tolles Instrument was auch wie Viele Orgeln auf die Wiederendeckung wartet leider in einigen Registern umdisponiert. Pneumatische Registerkanzellen von Rühlmann 1905 einfach herrlich.
Spieltisch

Sonntag, 23. Juli 2017

Herzberg das Wahre! Op.180 von 1896 St. Marien.

Vollmundig, Rund, und Kraftvoll so stellt sich Opus 180 von Wilhelm Rühlmann dar,
alles noch auf pneumatischen Kastenladen. ganz anders als die folgenden brutal kraftvoll und enorm sonoren Orgeln nach 1900. Schweller und Registercrescendo noch sehr archaisch mit Löffeltritten, keine Freie Kombination, keine Oktavkoppeln. Die pneumatische >Technik im Spieltisch war zu der Zeit noch nicht so weit entwickelt.
Klanglich ein einheitliches und vollkommen abgerundetes Klangkonzept.

Der Spieltisch wurde bei Überholungen in den letzten Jahren noch nicht mit aufgearbeitet. Das soll jetzt demnächst passieren, was dem gesamten Instrument zu Gute kommen wird. Ein neuer Zinnprospekt wurde schon von Voigt/Bad Liebenwerda installiert und wertet das hervorragende Groß-Instrument enorm auf. Immer einen Besuch wert, und Worte können es nicht beschreiben. Diese Große Orgel ist unberührt und niemals umdisponiert wurden, zu ihrem Glück.
Ein absolut aussagefähiges Instrument der Hoch-Romantik aus der frühen Schaffensperiode der Orgelbau-Anstalt Rühlmann. Immer einen Besuch wert!

Mittwoch, 12. Juli 2017

Die Orgel der Friedhofskapelle in Herzberg Op.179

In der Friedhofskapelle in Herzberg /Elster steht der wahre Op.179 , was leider immer falsch publiziert wurde.
Matthew Schembri aus Malta spielt an Op.179
Die kleine Orgel fristet ihr Dasein neben ihrer großen Schwester Op.180 in der Stadtkirche St.Marien. Gestiftet von Sanitätsrat Dr. E.Franz am 26.Juli 1896,
Stiftungsplakette
so wie auch die große Orgel der Stadtkirche, dazu später mehr. Spärlich gewartet aber spielbar mit 4 Registern, das Pedal ist nur angehängt und ohne Koppel ständig aktiv. Also ein kleines Positiv. Pneumatische Kastenladen.
Spieltischrückseite und frühe Pneumatik
Sie ist original erhalten.

Montag, 10. Juli 2017

Schmirma bei Mücheln Op.267 von 1905

Schmirma ist ein ganz unscheinbares kleines Dorf bei Mücheln am Geiseltalsee.
Gesamtansicht op.267

Aber die Rühlmann Orgel von 1905 ist gewaltig groß dimensioniert, getreu nach dem Rühlmannschen Leitspruch: "ein Zuviel ist nicht so bedenklich wie ein zu Wenig" Es präsentieren sich 20 Register auf zwei Manualen, incl der Voix Céleste und einer Oboe 8' im Schwellkasten.

Ein Spieltisch mit Rollschweller und Balanciertritt sind selbstverständlich.
Spieltisch mit Balancier und Rollschweller und freier Combination
Auch hier ein vollkommen unbeachtetes Instrument in dem eine Pracht an Volumen und Klang steckt das bekannter werden sollte.
nochmal der Spieltisch
Und nicht nur durch die Bauhausstil Gemälde von Karl Völker 1921. Die Intonation ist von einem unbekannten Intonateur bei Rühlmann, aber stimmig und schön angelegt ähnlich aber total anders als die von Eule nach 1906. Rund, weich und schön.
Flûte harmonique 4' im Manual I. überblasend ab den Metallpfeifen.

Freitag, 7. Juli 2017

Lausigk bei Aken/Elbe

Lausigk Op. 132 aus 1892

Lausigk bei Aken, die 132te Orgel von Rühlmann.
Lausigk Gesamtansicht
Total unspielbar, aber vollkommen erhalten. Randalismus hat noch das übrige getan, aber hier sollte mal eine Gruppe Junger Organisten hinfahren und das kleine Werk spielbar machen.
durch Randalismus umgeknickte Pfeifen
Eine große Orgel für so ein so kleines Dorf. pneumatische Kastenladen, umgestoßene Pfeifen, aber alles wieder Herrichtbar.

Spieltisch in Lausigk, Op. 132 aus 1892
Auch hier lohnt es sich Arbeit und Engagement hineinzustecken!

Reupzig Opus 165 aus dem Jahr 1895

Reupzig ist eine kleine Landgemeinde bei Köthen.

Die Kirche ist sehenswert, 3 flügeliger gotischer Altar, Renaissance Kanzel aus Sandstein mit Palmenfuß. Zusätzlich, unweit von Zörbig auch eine Rühlmann- Orgel , die 165te aus dem Jahr 1895.
Reupzig, Op.165 - 1895

Spielbar, mit einigen Fehlern, aber diese lassen sich darauf zurückführen, das diese kleine Orgel niemand, außer zu Weihnachten spielt.
Spieltisch in Reupzig.
Absolut schön intoniert. Auch hier der Anachronismus der sich ab 1906 mit dem Chefklangdesigner Georg Eule weiter fortsetzt. tolle Flöten, Männliche Principale und kraftvolle Streicher. Hier steht das ganze Werk auf pneumatischen Kastenladen.
Freude am Spielen, bei diesen wenigen Klangfarben. Die Orgel in Reupzig.